Zum Inhalt springen Zur Hauptnavigation gehen

Aufgrund der Weihnachtsfeiertage wird der Versand unseres Unternehmens zwischen dem 24. Dezember und dem 2. Januar verlangsamt. Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Mit freundlichen Grüßen. Editions Billaudot

Maurice JAUBERT

MAURICE JAUBERT (1900–1940)

Maurice Jaubert wurde am 3. Januar 1900 in Nizza geboren. Er besucht das Lycée Masséna und gewinnt einen ersten Preis im Fach Klavier am Konservatorium von Nizza. Jaubert studiert an der Sorbonne in Paris (Abschluss mit einer Licence in Jura und einer Licence in Literatur) und bildet sich in dieser Zeit auch musikalisch weiter. Bei seiner Aufnahme in die Anwaltskammer von Nizza im Jahr 1919 ist er dort der jüngste praktizierende Anwalt.
Ab 1920 leistet Jaubert seinen zweijährigen Militärdienst ab; währenddessen fällt der Beschluss, den Anwaltsberuf aufzugeben und sich nur noch der Musik zu widmen. Anfang 1923 verlässt er Nizza und lässt sich in Paris nieder, wo er seine musikalische Ausbildung zu Ende führt. Er komponiert Klavier- und Kammermusik sowie Lieder, darunter Quatre romances de Toulet und Les chants sahariens, und die Ballettmusik Les Pêcheurs.
Im Jahr 1925 schreibt er seine erste Theatermusik für Calderóns Schauspiel El mágico prodigioso (dt. Der wundertätige Magus), das die Compagnons de Notre-Dame in Paris auf die Bühne bringen. Sie gibt den Startschuss zu weiteren Werken, die in Zusammenarbeit mit Jugendfreunden entstehen (Claude-André Puget, Georges Neveux) oder mit Schriftstellern, die er bewundert, so Jean Giraudoux (Elpénor, später die Bühnenmusik für Tessa und Der trojanische Krieg findet nicht statt) und vor allem Jules Supervielle, der einer seiner besten Freunde wird. Nach der Vertonung von dessen Gedicht „Airs“ (eine Serenade der Trois sérénades) schreiben sie zusammen das choreographische Gedicht Le jour (1931), das unter Pierre Monteux uraufgeführt wird; selbst noch die letzten Melodien, die Jaubert neun Jahre später an der Front komponiert – Saisir –, entstehen zu Texten von Supervielle.
1929 kommt Jaubert mit einer „Leinwandmusik“ für den Stummfilm Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna von Hanns Schwarz mit der Welt des Kinos in Berührung. Seine Begeisterung für die neue Ausdrucksform des Films, die er liebt und versteht, ist groß, und so komponiert er zwischen 1930 und 1939 unter anderem die Filmmusiken zu einigen der größten französischen Filme jener Zeit, etwa zu: L’Atalante und Zéro de conduite (dt. Betragen ungenügend) von Jean Vigo, mehreren Filmen von Jean Painlevé und Henri Storck, 14 juillet (dt. Der vierzehnte Juli) und Le dernier milliardaire (dt. Der letzte Milliardär) von René Clair, L’Affaire est dans le sac (dt. Das Ding ist geritzt) der Brüder Prévert, Carnet de bal (dt. Spiel der Erinnerung) und La fin du jour (dt. Lebensabend) von Julien Duvivier sowie Drôle de drame, Le quai des brumes (dt. Hafen im Nebel), Hôtel du Nord und Le Jour se lève (dt. Der Tag bricht an) von Marcel Carné.
Als Dirigent führt Maurice Jaubert nicht nur seine eigenen Kompositionen auf, sondern auch Werke von Zeitgenossen sowie viele Filmmusiken von Arthur Honegger, Jacques Ibert oder Darius Milhaud. Die Suite française (1932), die er für seinen Freund Vladimir Golschmann geschrieben hat, wird unter dessen Leitung in Saint Louis aufgeführt.
Jaubert ist in England tätig: Er schreibt die Filmmusik zu We Live in Two Worlds von Alberto Cavalcanti (Produzent: John Grierson), hält einen Vortrag über Filmmusik und macht eine Sendung für die BBC (The Voice of Paris). In Belgien schreibt er die Musik zu mehreren Kurzfilmen von Henri Storck und die Theatermusik für die Adaptation des Romans Quartier nègre von Georges Simenon (dt. Die Schwarze von Panama), die 1936 in Brüssel auf die Bühne gebracht wird. 1938 findet die Erstaufführung des Concert flamand unter der Leitung seines Freundes André Souris in Brüssel statt.
Angesichts der politischen Entwicklungen in Europa bezieht Jaubert ganz entschieden Stellung und schließt sich der Gruppe um die 1932 gegründete Zeitschrift Esprit an, für die er regelmäßig schreibt. Sein 1936 erschienener Artikel über Filmmusik ist noch heute ein zentraler Text zum Thema und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Die wichtigsten Kompositionen, die in den 1930er-Jahren entstanden, sind: Ballade, Sonata a due, Intermèdes, Suite française, Géographies, Le jour, Cantate pour le temps pascal, O mes frères perdus auf Texte von Paul Éluard und L’eau vive, ein Liedzyklus auf Gedichte von Jean Giono. Die Uraufführungen dieser Werke finden entweder unter seiner Leitung oder unter der Leitung so namhafter Dirigenten wie Vladimir Golschmann, Pierre Monteux, Manuel Rosenthal, André Souris und Charles Münch statt.
Maurice Jaubert wird am 2. September 1939 zur Pioniertruppe 1er Génie in Épinal eingezogen und als Hautmann der Reserve zur Pionierkompanie 120/2 versetzt. Zwischen September 1939 und Anfang Juni 1940 kämpft er an vorderster Front. Er stellt sein Werk Saisir auf Gedichte von Jules Supervielle buchstäblich im Schützengraben fertig und komponiert Anfang 1940 Trois Psaumes pour le temps de guerre.
Am 19. Juni 1940 wird Hauptmann Maurice Jaubert in Azérailles im Departement Meurthe-et-Moselle verwundet. Er erliegt noch am selben Tag im Krankenhaus von Baccarat seinen schweren Verletzungen.

Werke, die komponiert wurden von Maurice JAUBERT

Alle Werke ansehen, die komponiert wurden von Maurice JAUBERT

Diskografie

Concert flamand

dir. : Patrice Mestral

Milan 33 tours A 293 RC 270 et cassette C293 Milan CD 220 RC 650

Intermèdes

dir. : Patrice Mestral (extraits)

Milan 33 tours A 293 RC 270 et cassette C293 Milan Cd 220 RC 650

dir. : Jacques Francis Manzone (intégrale)

BNL, CD 112 770 Audivis

La sonata a due

dir. : Patrice Mestral (extraits)

Milan 33 tours A 293 RC 270 et cassette C293 Milan CD 220 RC 650

Suite française

dir. : Patrice Mestral (intégrale)

Milan 33 tours A 293 RC 270 et cassette C293 Milan Cd 220 RC 650

dir. : Jacques Francis Manzone (intégrale)

BNL, CD 112 770 Audivis